Preisgestaltung als Fotograf:in – Was bin ich am Anfang meiner Karriere wert?
Der Moment, in dem du den Schritt wagst und deine Leidenschaft zur Profession machst, ist ein besonderer. Gleichzeitig stellt sich schnell die große, manchmal beängstigende Frage: Was bin ich eigentlich wert?
Viele Einsteiger:innen haben das Gefühl, sie müssten sich erst "beweisen", bevor sie angemessene Preise verlangen dürfen. Doch das ist ein Mythos, der dich aufhält. Dein Wert entsteht nicht erst nach Jahren – er ist von Anfang an da. Jede:r Auftraggeber:in, jedes Foto, jede Stunde, die du investierst, hat Bedeutung.
Und genau deswegen ist es wichtig, dass du von Beginn an lernst, dich selbst ernst zu nehmen – und den Mut hast, einen Preis aufzurufen, der deiner Leistung gerecht wird.
Dieser Blogbeitrag hilft dir, eine fundierte, faire und selbstbewusste Preisstruktur aufzubauen. Denn nachhaltiger Erfolg beginnt immer damit, dass du deinen eigenen Wert erkennst. Die richtige Preisgestaltung für Fotograf:innen Einsteiger ist dabei ein essenzieller Schlüssel.
Warum dein Preis nicht nur von deiner Erfahrung abhängt
Oft denken wir: Je mehr Jahre Erfahrung, desto höher der Preis. Aber in der Realität spielen andere Dinge eine viel größere Rolle.
Dein Preis spiegelt nicht nur deine Erfahrung wider, sondern vor allem deine Fähigkeiten, deine Sichtweise und dein Engagement. Auch am Anfang bringst du bereits etwas Einzigartiges mit: deinen Stil, deinen Umgang mit Menschen, deine Leidenschaft.
Kund:innen zahlen nicht nur für ein Foto – sie zahlen für das Gesamtpaket: für deine Vorbereitung, deine Ideen, deine Präsenz am Tag des Shootings und die Qualität deiner Nachbearbeitung.
Außerdem investieren sie in Verlässlichkeit, Kreativität und ein angenehmes Erlebnis. Das sind Werte, die nicht automatisch wachsen, nur weil Jahre vergehen – sondern die du schon heute mitbringst.
Eine kluge Preisgestaltung für Fotograf:innen Einsteiger bedeutet daher nicht, sich unter Wert zu verkaufen, sondern den eigenen Mehrwert realistisch einzuschätzen.
Preisgestaltung für Fotograf:innen Einsteiger: Diese Faktoren solltest du kennen
Eine durchdachte Preisgestaltung basiert auf mehr als nur einer Bauchgefühl-Entscheidung. Hier die wichtigsten Bausteine, die du berücksichtigen solltest:
Zeitaufwand:
Ein Fotoshooting umfasst weit mehr als die eigentliche Zeit vor der Kamera. Vorbereitungsgespräche, kreative Konzepte, An- und Abfahrt, Auf- und Abbau der Technik, sowie die zeitintensive Bildbearbeitung und die finale Datenaufbereitung fließen in jeden Auftrag ein. Berücksichtige alle diese Aspekte in deiner Kalkulation.Fixkosten:
Deine Kamera, Objektive, Blitzsysteme, dein Rechner für die Bearbeitung, Software-Abonnements, Versicherungen und Weiterbildungen bilden deine Grundlage. Diese Investitionen sichern die Qualität deiner Arbeit – und sie müssen sich auch in deinen Preisen widerspiegeln.Variable Kosten:
Diese Kosten variieren je nach Auftrag und beinhalten zum Beispiel Fahrtkosten, Leihgebühren für Equipment oder Raummieten sowie eventuelle Assistenzen. Damit du nicht auf diesen Ausgaben sitzen bleibst, kalkuliere sie von Anfang an sauber in deine Angebote ein.Steuern und Abgaben:
Auch wenn es am Anfang gerne übersehen wird: Als Selbstständige:r trägst du selbst die Verantwortung für Steuern und Sozialabgaben. Plane dafür von Beginn an genug Puffer in deinen Preisen ein, um böse Überraschungen am Jahresende zu vermeiden.Markt und Positionierung:
Überlege dir genau, welche Zielgruppe du ansprichst und wo du dich im Markt einordnen möchtest. Ein Hochzeitsfotograf:in für Premium-Events positioniert sich anders als jemand, der authentische Paarshootings für junge Familien anbietet. Deine Preisgestaltung als Fotograf:in Einsteiger sollte deine Positionierung stützen. Schau dir dazu doch gerne unseren Blogbeitrag mit dem Thema “Mehr Umsatz als Hochzeitsfotograf” an
Typische Preisfallen – und wie du sie vermeidest
Gerade am Anfang gibt es einige Stolperfallen, die viele unterschätzen. Sie lauern oft dort, wo Unsicherheit oder der Wunsch nach ersten Aufträgen besonders groß ist. Wenn du sie kennst und bewusst vermeidest, legst du den Grundstein für eine gesunde und erfolgreiche Preisstrategie.
"Nur für die Erfahrung" kostenlos arbeiten:
Es kann sinnvoll sein, ausgewählte freie Projekte umzusetzen – etwa für Portfolioaufbau oder neue Kontakte. Achte jedoch darauf, dass der Nutzen für dich wirklich gegeben ist. Eine generelle "Gratis-Mentalität" untergräbt deinen Wert und erschwert später bezahlte Aufträge.Dauerhaft niedrige Preise:
Wer zu günstig startet, zieht oft die falsche Kundschaft an – jene, die den Preis über alles stellen und kaum Wertschätzung für kreative Arbeit haben. Außerdem fällt es schwer, aus diesem Preislevel wieder herauszuwachsen. Starte lieber mit Preisen, die deine Qualität und Professionalität unterstreichen.Vergleichen statt Positionieren:
Marktrecherche ist wichtig, aber verliere dich nicht im ständigen Vergleichen. Dein Ziel sollte es sein, dich durch deine Persönlichkeit, deinen Stil und dein Kundenerlebnis abzuheben – nicht durch "noch günstigere" Preise. Echte Qualität findet ihren Markt.
Fazit: Deinen Wert kennen und selbstbewusst vertreten
Dein Einstieg in die professionelle Fotografie ist der erste Schritt auf einer Reise, die nur dann langfristig erfüllend ist, wenn du deinen eigenen Wert erkennst und verteidigst. Preisgestaltung ist dabei mehr als eine Zahl – sie ist ein Ausdruck von Respekt gegenüber deiner Arbeit und deiner Zeit.
Auch als Einsteiger:in bringst du Fähigkeiten, Energie und einen einzigartigen Blickwinkel mit, für die eine faire Bezahlung selbstverständlich sein sollte. Wage es, selbstbewusst aufzutreten und Preise zu verlangen, die es dir ermöglichen, nachhaltig kreativ zu arbeiten. Nur so baust du dir ein Business auf, das dich nicht ausbrennt, sondern inspiriert.
Deine Leidenschaft verdient Anerkennung – und die beginnt bei dir selbst. Mit einer klaren und durchdachten Preisgestaltung für Fotograf:innen Einsteiger setzt du den ersten wichtigen Meilenstein auf deinem Weg zu beruflichem Erfolg.